Gut dreieinhalb Stunden nach dem Anstich haben die Helfer der Wiesn-Sanitätsstation den ersten „alkoholbedingten Totalausfall“ beim Oktoberfest verarztet.
Trinken bis der Arzt kommt: Gut dreieinhalb Stunden nach dem Anstich haben die Helfer der Wiesn-Sanitätsstation den ersten „alkoholbedingten Totalausfall“ verarztet. Ein junger Mann aus den USA konnte nicht mehr gehen - Sanitäter brachten ihn um 15.38 Uhr mit der Fahrtrage. Im Vergleich zu den Vorjahren sei dies aber extrem spät, erläuterte die Aicher Ambulanz. Im Vorjahr war das erste „Bieropfer“ - damals eine junge Frau - um 14.07 Uhr volltrunken aufgenommen worden. Manchmal kamen die erste sogar vor 12.00 Uhr und damit vor dem offiziellen Beginn des Bierausschanks.
Bis zum Samstagnachmittag musste die Sanitätsstation an die 200 Patientinnen und Patienten versorgen. „Zum Glück leiden diese nach wie vor nur unter leichten Verletzungen oder Kreislaufbeschwerden, was bei dem extrem warmen Wetter nicht verwundert“, sagte Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz. „Die Wiesn-Gäste scheinen das traumhafte Wetter zu genießen und in diesem Jahr sehr diszipliniert zu feiern, was uns natürlich freut.“
Das Festgelände war erst wenige Minuten geöffnet, als der erste Patient kam: Um 9.09 Uhr musste ein junger Mann behandelt werden, der beim Spurt Richtung Festzelt gestürzt war und sich Schürfwunden zugezogen hatte.
Rund 450 Sanitäter und 55 Ärzte sind an den 18 Festtagen von Samstag an im Einsatz. Erneut gibt es dieses Jahr in der Ambulanz auch ein mobiles CT-Gerät. Damit sollen bei Kopfverletzungen gefährliche Hirnblutungen ausgeschlossen werden. Das entlastet die Notaufnahmen der Münchner Krankenhäuser: Bisher mussten all diese Patienten vorsorglich ins Krankenhaus.
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