OTH Amberg-Weiden organisiert Typisierungsaktion für Mia (8) aus Kastl | Weiden24

Mia ist acht Jahre alt, lebt in Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach. Das Mädchen hat einen seltenen Gendefekt und ist deshalb dringend auf eine Stammzellenspende angewiesen. Um einen geeigneten Spender für Mia zu finden, waren Ende des Jahres 2024 zwei Typisierungsaktionen organsiert worden: in Ursensollen und in Kastl.

Nun engagiert sich auch die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) für das Mädchen und bietet an ihren beiden Standorten Amberg und Weiden jeweils eine Typisierungsaktion an – am Mittwoch, 15. Januar, jeweils von 11 bis 15 Uhr. In Amberg läuft die Typisierung im Foyer der Hochschul-Mensa, in Weiden im mobile Innolab vor dem Mensa-Gebäude. Aufgerufen, sich typisieren zu lassen und so zum potenziellen Lebensretter für Mia, aber auch für andere schwerkranke Menschen, die auf eine Stammzellenspende warten, zu werden, sind nicht nur die Studierenden und OTH-Beschäftigten an beiden Standorten. Auch interessierte Bürger können teilnehmen und sich typisieren lassen.

Die Aktion der OTH, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) organisiert wird, steht unter dem Motto „Mund auf fürs Leben”. Denn: Für eine Typisierung beziehungsweise Registrierung bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei ist nach Angaben der DKMS lediglich ein „einfacher Wangenabstrich” erforderlich. Registrieren lassen könne sich jeder gesunde Mensch im Alter von 17 bis 55 Jahren. Eine Stammzellenspende selbst ist dann bis zum 61. Geburtstag möglich.

Anschließend würden im Labor die Gewebemerkmale bestimmt. Gibt es eine Übereinstimmung mit denen eines Menschen, der auf eine Stammzellenspende wartet, erfolgen laut DKMS weitere Tests. Mittlerweile seien weltweit mehr als zwölf Millionen Spenderinnen und Spender bei der DKMS registriert. Dennoch warten immer noch viele Menschen, die eine Transplantation benötigen, vergeblich auf eine passende Spende. Deshalb der eindrückliche Appell der DKMS, dass jeder einzelne potenzielle Stammzellenspender zählt.

Auf einen passenden Spender für Mia hofft auch deren Familie. Dass die Achtjährige an Fanconi-Anämie und damit an einer sehr seltenen Erbkrankheit leitet, hatte sich Anfang November 2024 herausgestellt. Durch diesen Gendefekt versagt Mias Knochenmark, es können nicht genug Blutkörperchen gebildet werden, wie Mias Mutter Michaela Hufnagel im Dezember gegenüber Oberpfalz-Medien erklärt hatte.

Dass nach Kastl und Ursensollen jetzt auch eine Typisierungsaktion für Mia in Amberg und Weiden läuft, ist Professor Dr. Dieter Meiller zu verdanken. Er ist Professor für Medieninformatik an der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik an der OTH in Amberg, wohnt in Kastl und ist der Nachbar von Mias Familie. Um den Kreis derer zu erweitern, die sich bei Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen, nahm er Kontakt zur DKMS auf – und stieß zu seiner großen Freude dort sofort auf die Bereitschaft, eine Typisierungsaktion an der OTH zu organisieren.