Ein Busfahrer meldet der Polizei, er habe auf der B 470 bei Eschenbach möglicherweise einen Menschen angefahren. Von dem potentiellen Unfallopfer keine Spur. Die Polizei nutzt am Morgen eine Drohne zur Suche. Nun scheint der Fall geklärt.
Von Stefanie Roth und Sonja Kaute
„Dunkel gekleidete Person unterwegs”: Dieser Hinweis ging am frühen Mittwochmorgen bei der Polizei Eschenbach von einer Frau ein, die gerade selbst auf der B 470 fuhr. Sie habe die Person zu Fuß zwischen Friedhof und Generationenpark in Richtung Kirchenthumbach laufen sehen. Die Polizei schickte sofort eine Streife los. Noch bevor die Polizeibeamten bei dem nebligen Wetter eintrafen, hatte sich ein Busfahrer gemeldet, der ebenfalls auf der B 470 unterwegs war: Möglicherweise habe er gerade jemanden angefahren, so die Nachricht an die Polizei Eschenbach. Ein weiterer Busfahrer gab an, er habe einer Person ausweichen müssen.
„Es gab keine verletzte Person an der Unfallstelle”, stellte Werner Stopfer, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Eschenbach, fest. Da es aber möglich schien, dass jemand durch den Zusammenstoß verletzt worden war, kam die Drohne der Feuerwehr Kirchenthumbach mit Wärmebildkamera zum Einsatz. Mitglieder der Feuerwehren Eschenbach und Kirchenthumbach sowie mehrere Polizeistreifen beteiligten sich an der Suche. „Im nördlichen und südlichen Bereich haben wir alles mit der Feuerwehr absuchen lassen”, erklärt der Erste Polizeihauptkommissar. Der Suchbereich wurde letztlich noch erweitert. Abfragen wegen einer verletzten Person im Krankenhaus, bei Arztpraxen, in der Nachbarschaft oder im Altenheim liefen ebenfalls ins Leere. Vermisst wurde niemand.
An dem Bus sichteten die Polizeibeamten im vorderen Bereich „ganz minimale Spuren”, die auf den Zusammenstoß hinweisen könnten. Es war jedoch unklar, ob diese nicht vielleicht schon älter waren.
Am späten Mittwochnachmittag vermeldete die Polizei, dass in der Nähe des Unfallortes ein stark beschädigtes Mobiltelefon gefunden wurde. Laut Stopfer ermittelte die Weidener Kriminalpolizei eine Rumänin als dessen Besitzerin. Wie sich herausstellte, sei die in Rumänien wohnhafte Frau derzeit bei ihrer Familie zu Besuch und vermutlich das gesuchte Unfallopfer. Sie sei durch die Kollision mit dem Bus nach ersten Erkenntnissen am Knie und Ellenbogen leicht verletzt worden, habe sich jedoch nicht bei der Polizei gemeldet. Sie soll am Mittwochabend noch zur Eschenbacher Polizei kommen, um Auskunft zu geben, wo dann auch ein Dolmetscher anwesend sein soll. „Das passt alles zusammen und ist sehr schlüssig”, so Stopfer. Der Fall sei damit sehr wahrscheinlich geklärt.