Es ist nicht so, dass personell arg dezimierte Blue Devils Weiden in der DEL2 gegen die Kassel Huskies besonders schlecht gespielt hätten. Vielmehr lag die deutliche Heimniederlage in den außergewöhnlichen Qualitäten des Gegners begründet.
Die Blue Devils Weiden haben am Sonntagabend das Heimspiel gegen die Kassel Huskies in der DEL2 vor 2434 Zuschauern deutlich mit 2:6 verloren. Dabei wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle über die gesamte Spielzeit in beeindruckender Art und Weise gerecht.
Die Blue Devils gingen mit schwerem Gepäck ins Heimspiel gegen Kassel: Nicht nur der kurzfristige Ausfall der Partie in Ravensburg sorgte für eine ungewohnte Vorbereitung, sondern auch die schmerzlich vermissten Akteure Gläser, Filin, Khaidarov und Ribnitzky. Unter diesen Voraussetzungen musste Devils-Coach Sebastian Buchwieser improvisieren und mit lediglich drei vollständigen Sturmreihen gegen den favorisierten Aufstiegskandidaten antreten.
Von Beginn an zeigten die Gäste aus Kassel, warum sie als einer der heißesten Anwärter auf den Aufstieg gelten. Mit ihrem schnellen und präzisen Spiel setzten sie die Weidener Defensive früh unter Druck. Nach knapp zehn Minuten war es schließlich Thiel, der im Powerplay mit einem wuchtigen Schuss die Führung für die Gäste markierte. Doch damit nicht genug: Nur 36 Sekunden später legten die Huskies nach und erhöhten durch eine blitzschnelle Kombination auf 2:0.
Die Blue Devils schienen in dieser Phase vollkommen überrumpelt und hatten große Mühe, die Scheibe überhaupt aus der eigenen Zone zu bekommen. Kassels Top-Scorer Keck nutzte die Unsicherheiten eiskalt aus und erhöhte die Führung zum 3:0. Erst danach fanden die Hausherren etwas besser ins Spiel und konnten die Partie phasenweise ausgeglichener gestalten. Zwar erarbeiteten sie sich auch ein paar Chancen, doch ein Tor blieb ihnen im ersten Drittel verwehrt.
Der zweite Abschnitt begann verheißungsvoll für die Weidener, als Tomas Rubes, der Goldhelm der Gastgeber, knapp zwei Minuten nach Wiederbeginn den Puck unhaltbar ins Netz abfälschte. Der Treffer zum 1:3-Anschluss ließ die Fans der Blue Devils noch einmal hoffen. Doch die Euphorie währte nicht lange: Im Stile eines echten Topteams antworteten die Huskies umgehend. Nach einer fragwürdigen Strafzeit gegen Goalie Marco Wölfl war es erneut Keck, der im Powerplay eiskalt zuschlug und den alten Abstand wiederherstellte.
Die Weidener Defensive hatte gegen das variable Angriffsspiel der Gäste wenig entgegenzusetzen, und so war es Turgeon, der den Vorsprung mit einem weiteren Treffer auf 5:1 ausbaute. Damit war die Partie praktisch schon vor dem Schlussabschnitt entschieden. Zwar bot sich den Hausherren noch die Gelegenheit, in Überzahl den Abstand zu verkürzen, doch die Mannschaft von Sebastian Buchwieser kam nicht in die Aufstellung und blieb harmlos.
Trotz des deutlichen Rückstands bewiesen die Blue Devils im Schlussabschnitt Moral und kämpften weiter. Dominik Müller brachte mit seinem Treffer noch einmal ein wenig Hoffnung ins Weidener Lager und verkürzte auf 2:5. Mit dem Treffer zum 6:2-Endstand machten die Nordhessen endgültig den Deckel auf die Partie. Die Blue Devils zeigten zwar phasenweise gute Ansätze und kämpferischen Einsatz, mussten jedoch anerkennen, dass Kassel an diesem Tag eine Nummer zu groß war.